Die Versprechen nicht gehalten

In Sankt-Petersburg ist Winter, die Behörden halten ihre Versprechen noch immer nicht.
Vor drei Jahren startete Nochlezhka allein eine Überlebensaktion: die Einrichtung einer geheizten Unterkunft, welche die Aufnahme der Ärmsten unter den Obdachlosen erlaubt.
Dieses Jahr ist das Überlebenszelt an der Borowaya-Strasse 112B errichtet worden, gleich gegenüber des Aufnahmezentrums der russischen Nichtregierungs-Organisation. Das Borowaya-Zelt wird voraussichtlich der einzige Ort der Hilfe sein, dies trotz der Versprechen der petersburger Behörden.

Die Toten sind nicht so wichtig
Die Städteplanung 2008-2010 sah die Installation mehrerer Überlebenszelte vor, dies unter Mithilfe der regionalen Behörden. Deren Unterstützung beschränkte sich schlussendlich auf 25’000 Rubel. Dieser Betrag reicht ganz knapp für Brennmaterial für einen Monat und den Lohn einer Aufsichtsperson.
Ungenügend jedoch für den Aufbau der verschiedenen geheizten Empfangszentren.
Die Behörden kümmern es nicht, dass der petersburger Winter jährlich hunderte von Personen dahinrafft, dass sie erfrieren oder durch Wundbrand und Amputationen bestenfalls zu Behinderten werden. Diese Tatsachen stört die Verwaltung des Venedigs des Norden in keiner Weise.

Internationale Solidarität
In diesem November 2009 hat das Winterzelt der Borowaya-Strasse das Licht der Welt Dank der Unterstützung des Malteser-Hilfsdienstes und anderer deutscher Wohltätigkeits-Organisationen erblickt.
Bereits letztes Jahr erhielt Nochlezhka nicht nur Hilfe durch die Deutschen, sondern auch durch die Petersburger selbst. Das grosse Militärzelt bietet jede Nacht Platz für 50-60 Personen. Zur Ausstattung zählt ein Holzboden und eine autonome Heizung.

Von 21 abends bis 9 Uhr morgens kann jede obdachlose Person hier ein Nachtlager finden und erhält eine warme Mahlzeit sowie der harten Witterung angepasste Kleider. Jede Nacht ist ein Sozialassistent anwesend und am Morgen steht eine Pflegerin den Kranken  zur Verfügung.
Im vergangenen Winter haben mehrere hundert Personen Dank dieser Unterkunft überlebt. Damit ein zweites Zelt errichtet werden kann, bittet Nochlezhka die Einwohner der Stadt, dieses Projekt mit Spenden zu unterstützen.
Die Betriebskosten der Zeltes betragen 4’000 Rubel pro Tag, d.h. 600’000 Rubel pro Winter.
Als Sympathisant von N.S.S. können auch Sie mithelfen, dass der Winter weniger Opfer verbuchen kann. Ihre Spenden erlauben es, viele von denen zu retten, die für die Nacht sonst keinen Unterschlupf haben.